An der Musikschule der Stadt Koblenz werden neben dem klassischen Klavier auch Jazzklavier, Keyboard, Akkordeon, Cembalo und Kirchenorgel als Lehrfächer angeboten. Das Aufnahmealter in die Klavierklasse ist in aller Regel - nach der zweijährigen Ausbildung in der musikalischen Früherziehung - 6 Jahre. Selbstverständlich sind alle Altersstufen als Anfänger willkommen. Derzeit werden Schüler im Alter von 6 bis weit über 70 Jahren unterrichtet.
Die Literaturauswahl richtet sich, aufgebaut auf einer soliden Basis, nach den Bedürfnissen des Schülers. Standardliteratur aus den Epochen: Renaissance - Barock - Klassik - Romantik Impressionismus wird ergänzt von Musik des 20. Jahrhunderts und den Bereichen Rock, Pop, Jazz, Musical. In den letzten Jahren erfreut sich das Lehrangebot Jazzpiano wachsender Beliebtheit. Hier können sich all´jene weiterbilden, die sowohl die ersten Anfänge an Keyboards bestanden haben und mit ihren Sounds mehr anfangen wollen, als nur die Begleitautomatik ablaufen zu lassen, als auch Umsteiger aus dem klassischen Bereich, die eine neue Herausforderung suchen. Improvisation und das Arrangieren auch eigener Songs stehen im Mittelpunkt. Das Spielen fetziger Grooves aus dem Bereich des Funk, Reggae, Rock oder Balladen u.v.m. kann seinen Höhepunkt im "Band - Projekt" finden, wo der Spieler sein Können anwenden und das "Miteinander-musizieren" erleben kann. Einen ganz anderen Sound erlebt man im Fach Kirchenorgel, das in der Basilika St. Kastor unterrichtet wird.
Für den angehenden Berufsmusiker ist das Klavier, zumindest als Nebenfach obligat. Eine entsprechende Ausbildung und Vorbereitung des Schülers zum Berufsmusiker wird frühzeitig gefördert. Die Erfolge unserer Schüler zeigen sich beispielsweise in der erfolgreichen Teilnahme an verschiedensten Wettbewerben, bis hin zu ersten Preisen auf den Ebenen der Landes- und Bundeswettbewerbe „Jugend musiziert“. Die Podiumsroutine erlangen die Schüler schon in jungen Jahren, durch das Mitwirken in Schülervorspielen, großen Schulkonzerten und bei zahlreichen festlichen Anlässen, die musikalisch umrahmt werden. Ein frühes Zusammenspiel des Pianisten mit anderen Instrumenten auf kammermusikalischer Ebene wird hierbei in besonderem Maße gefördert. Seit Jahren läuft ein Projekt unter dem Namen „Black & White“, bei welchem alle Tasteninstrumente mitwirken.
Hörproben zu diesem Unterrichtsangebot finden Sie auf dem eigenen YouTube-Kanal der Musikschule unter folgendem Link
Akkordeon
Der Unterricht im Fach Akkordeon wird als Einzel- und Gruppenunterricht angeboten.Dabei können beide Typen, sowohl das Piano – als auch das Knopfakkordeon bereits im Alter von 6 Jahren gelernt werden. Neben dem solistischen Spiel besteht bei entsprechendem Ausbildungsniveau die Möglichkeit des Ensemblespiels, beispielsweise im Akkordeonorchester.
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6 Gründe für ein akustisches Klavier
6 Gründe, warum die Musikschule der Stadt Koblenz akustische Klaviere empfiehlt:
1) Klangfarbe Ob die Hand weich oder fest ist, ob der Arm mit viel oder wenig Gewicht in die Tasten geht, ob die Spielbewegung schnell oder langsam ist – alles das beeinflusst die Klangfarbe der erzeugten Töne. Je besser ein Klavier ist, desto reicher ist es an Klangfarben. Dieser Reichtum geht bei der Reduktion auf ein elektrisches Signal leider verloren. Gerade Anfänger, die ihre ersten Erfahrungen am Instrument machen, sollten aber diese Differenzierungsmöglichkeiten haben, um auch zu Hause das klangliche Gestalten üben zu können. Außerdem ist das klangliche Resultat dem im Unterricht erlebten entsprechend und erfordert keine Umstellung.
2) Bewegung Klavierspielen ist Bewegung. Beim Anschlag der Taste wird die Anschlagsbewegung auf den Hammer übertragen. Dieser schlägt die Saite mit dem vom Spieler übernommenen Schwung an und lässt sie entsprechend klingen. Schwungvolles Spiel ist in diesem Sinne also nur an einem richtigen Klavier wirklich erlebbar, da ein elektrisches Klavier die Bewegung in einen künstlich erzeugten Klang übersetzt.
3) Obertöne In jedem Ton schwingen zahlreiche Obertöne mit, die in ihrer Zusammensetzung die Klangfarbe bestimmen. Obertöne geben einem Ton die Fülle, Wärme, Brillanz. Auf dem Klavier ist die Klangfarbe durch den Spieler beeinflussbar. Beim E-Piano ist dies nicht möglich.
Obertöne kann man auf dem Klavier hörbar machen: durch stummes Niederdrücken einer Taste aus der Obertonreihe und kurzem Anspielen des entsprechenden Grundtons werden die frei schwingenden Saiten der niedergedrückten Tasten durch Resonanz zum Schwingen gebracht. Der Oberton ist dann deutlich zu hören. Viele Komponisten haben dies in ihren Werken verwendet. Ganz besonders Kinder sind interessiert an Klavierstücken mit den geheimnisvollen (Ober-)Tönen. Auf dem E-Piano können solche Kompositionen nicht gespielt werden.
4) Pedal Das rechte Pedal hebt alle Dämpfer von den Saiten ab, und sämtliche resonierenden Töne können mitklingen. Diese Resonanzfähigkeit der Saiten untereinander bewirkt, dass der Ton voller, länger und obertonreicher wird. Da das Pedal beim Klavier mechanisch funktioniert, kann der Spieler es „dosiert“ einsetzen, das heißt, es z.B schnell, langsam, nur zur Hälfte oder noch weniger treten. Durch geschickte Pedalisierung können so besondere musikalische Stimmungen zum Ausdruck gebracht werden. Kinder haben viel Freude, mit dem Pedal zu experimentieren. Auf dem E-Piano ist dies nicht möglich, da das Pedal einem elektrischen Impuls folgend entweder an- oder ausgeschaltet ist. Außerdem klingen immer nur die gespielten, nicht die resonierenden Töne.
5) Klangausbreitung Der Klavierton beginnt mit der schwingenden Saite. Diese Schwingung setzt sich fort über den Resonanzboden, der den Ton effektvoll verstärkt, bzw. das gesamte Gehäuse mit all seinen Bauteilen, für die durchweg natürliche, mitschwingende Materialien verwendet werden. Innerhalb des Gehäuses beeinflussen sich wiederum die Schwingungen gegenseitig. Auf diese Weise erfährt der Klang eine enorme Verbreiterung und kann sich über das ganze Instrument in alle Richtungen entfalten. Der Körper des Menschen wiederum ist auch resonanzfähig. Daher kann der Klavierspieler die Schwingungen nicht nur über das Gehör als Ton wahrnehmen, sondern er vermag diese auch mit den Fingerspitzen (Tastatur), den Fußsohlen (Pedale) und dem ganzen Körper aufzunehmen und zu fühlen.
6) Werterhalt – Wiederverkaufswert In den letzten hundert Jahren hat sich im Klavierbau nichts Wesentliches mehr verändert, es gibt also keine veralteten Klaviere – vom Gehäusedesign abgesehen. Die Lebenserwartung der Verschleißteile eines Markenklaviers wie Mechanik, Hammerköpfe und Saiten liegt bei normalem Gebrauch (ca. zwei Stunden täglich) bei ca.40 bis 60 Jahren. Dann ist das Instrument zwar noch spielbar, die klanglichen Möglichkeiten und die Gleichmäßigkeit der Tastatur lassen aber nach. Investiert man dann in eine Überholung, kann man wieder viele Jahre Freude am Instrument haben. Ein E-Piano verhält sich dagegen wie alle elektrischen Geräte: es veraltet bis hin zu dem Zustand, dass keine Ersatzteile oder Baupläne für Reparaturen mehr zur Verfügung stehen und aus dem Instrument bestenfalls ein Oldtimer, schlimmstenfalls aber Elektroschrott wird.
Zusammenfassung Die klangliche Entfaltungsmöglichkeit, sowie die Resonanzfähigkeit der Saiten und nicht zuletzt die Möglichkeit, Spielbewegungen in das Klavier einfließen zu lassen, machen dieses Instrument zu einem wertvollen Schatz klanglicher Ausdrucksmöglichkeiten. All dies kann das E-Piano niemals leisten, da der Ton künstlich erzeugt wird, Resonanz im oben genannten Sinn nicht stattfindet (Resonanzboden- das akustische Herzstück des Klaviers! - und Saiten fehlen) und der Ton von Lautsprecherboxen abgestrahlt wird. Für den Anfangsunterricht ist ein elektrisches Klavier nach unseren Erfahrungen nicht geeignet. Ist aus dem Anfänger jedoch ein fortgeschrittener Schüler geworden, der den Klangreichtum des Klaviers ausschöpfen und gestalten kann, mag für ihn die Benutzung eines E-Pianoseine Ergänzung sein.
Tipps zur Anschaffung
Es muss kein neues Klavier gekauft werden, auch gebrauchte sind beim Fachhändler zu bekommen.
Viele Klavierhäuser bieten Mietkauf an. Fragen Sie nach den Konditionen. Vor allem wenn Sie unsicher sind, ob Ihr Kind wirklich Freude am Klavierspielen entwickelt, bietet sich diese Möglichkeit an.
Von Privat sollten Sie nur ein Klavier kaufen, das ein Fachkundiger gesehen und geschätzt hat.
Vor allem sehr alte und sehr günstige Instrumente können Mängel haben.
Fragen Sie Ihren Klavierlehrer um Rat, wenn es um die Auswahl eines Instrumentes geht.
Bedenken Sie bei der Wahl, dass das Klavier für viele Jahre bei Ihnen stehen wird und dass ein schöner Klang viel zur Motivation des Spielers beiträgt. Das häusliche Üben soll schließlich zu einem beglückenden Musizieren werden!